Gemäß diesem Zitat von Mahatma Gandhi geben wir uns regelmäßig Impulse: die Vermögensverwaltung der Bethmann Bank, die Experten des unabhängigen Nachhaltigkeitsbeirats und unsere Kunden. Impulse, um Veränderungen herbeizuführen.
Wie gestalten wir ein zukunftsfähiges Gesellschafts- und Wirtschaftssystem? Auf diese Frage mag es kontroverse Antworten geben. Doch der Austausch von Argumenten und Informationen ist entscheidend. Selbst wenn Kompromisse geschlossen werden, ist es wichtig, den Weg der Transformation zu einem nachhaltigen Handeln kontinuierlich fortzuführen. In regelmäßigen Sitzungen mit dem Nachhaltigkeitsbeirat und Kunden gestalten wir diesen Weg, um Veränderungen zu initiieren. Dieses neue Format „Impulse aus dem Nachhaltigkeitsbeirat“ berichtet über Impulse, die wir von unseren Experten erhalten.
Die Bethmann Bank stellt sich den Herausforderungen der Nachhaltigkeit.
Als Jules Verne 1870 seinen Roman „20.000 Meilen unter dem Meer“ veröffentlichte, sprudelte die erste Ölquelle in Titusville, Pennsylvania, gerade mal 11 Jahre. Er ahnte auch nicht, dass zwei Jahre nach seinem Zukunftsroman die unter englischer Flagge segelnde HMS CHALLENGER in den Untiefen der Ozeane nach Rohstoffen suchen würde. Mit einfachsten Schleppnetzen pflügte sie über den Meeresboden und förderte erstmals kartoffelgroße, polimetallische Knollen zutage. Die „Inhaltsstoffe jener Tiefseekartoffel“ überraschten weniger mit Nährwerten als mit einem hohen Gehalt an Cobalt, Mangan und Lithium. Doch die exotischen Fundstücke landeten mangels wirtschaftlichem Interesse in den Archiven einzelner Naturkundemuseen, während der Ölrausch ab 1875 volle Fahrt aufnahm.
Es sollten weitere 100 Jahre vergehen, bis in den 1970er Jahren vor der Küste North Carolinas auf dem Blake Plateau jene Knollen zu Forschungszwecken geerntet wurden. Neben der CIA interessierte sich Lockheed Martin auf der Höhe des Kalten Kriegs für Rohstoffquellen, die beim Bau von Kampfjets dienlich sein könnten. Die kommerzielle Erschliessung war unwirtschaftlich und so liegen seit 50 Jahren jene Abraumhalden
als Mahnmal in den abyssischen Regionen der Tiefsee brach, ohne jedwede Anzeichen einer Regenerierung.
1984 unterzeichneten 168 Staaten die UN Convention of the Law of the Seas (UNCLOS). UNCLOS erklärt die in internationalen Hoheitsgewässern befindliche Tiefsee als ein "Gemeinschaftliches Erbe der Menschheit". Der International Seabed Authority (ISA) mit Sitz in Jamaika obliegt es, ein Regelwerk für die Vergabe von Lizenzen zur Erforschung und kommerziellen Nutzung der Tiefsee zu entwickeln. China und Russland finanzieren den Löwenanteil des ISA-Haushalts und halten 15 Prozent der vergebenen Forschungslizenzen. Die Abkehr von fossilen Energieträgern projiziert einen Bedarf von 8 Mrd. Tonnen Cobalt, ein begehrter Rohstoff wie er z. B. für Batteriesysteme benötigt wird. Dafür soll die Tiefsee in der sogenannten CLARION-CLIPPERTON-ZONE (CCZ) herhalten.
Das Buhlen um die begehrten Rohstoffe ist riesig, aber die Folgen für die weitgehend unerforschte Tiefseewelt sind ungeklärt. Vor 150 Jahren setzte die Menschheit alle Hoffnungen auf die Erschließung von Ölfeldern, ohne die Spätfolgen für Mensch und Natur zu kennen. Eine zynische Parallele zwischen damaligem Öl- und heute drohendem "Tiefenrausch" mutet an. Seit 2021 fordern daher zahlreiche Regierungen (EU), NGOs (WWF, Greenpeace), aber auch Unternehmen ein Moratorium (Precautionary Pause) und den vorläufigen Ausschluss dieser Rohstoffe aus den Lieferketten.